Echt steinig!

Das sieht so aus, als wenn die Felsbrocken justamente ins Meer rutschen würden! Schräg, oder? Als Stefanie und ich auf einem Teil des Küstenpfads rund um Wales spazieren gingen, sahen wir einige sehr bizarre Felsenkunstwerke. Natur pur. Aber auch die von Menschenhand geschaffenen Steinbauten in dem an der Küste gelegenen St. David's haben mir ein "Ah" und "Oh" entlockt. Aber ich bleibe erst einmal bei den Klippen und...

Inhalte von Google Maps werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf die Cookie-Richtlinie (Funktionell), um den Cookie-Richtlinien von Google Maps zuzustimmen und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in der Google Maps Datenschutzerklärung.

...beginne mit dem Anfang unseres Tagesausflugs in Solva. Frühmorgens lag das Fischerdorf noch verschlafen über dem Rauschen des Atlantiks, als wir uns zu Fuß nach St. David's aufmachten - und uns erst einmal verliefen. Das kann im kleinsten Ort passieren! ;) Danach standen wir aber an den Klippen von Wales, atmeten die frische Meeresbrise ein und stapften den Patt entlang. Und den sollten wir tunlichst nicht verlassen!

Solva am frühen Morgen zur Zeit der Flut.
Solva am frühen Morgen zur Zeit der Flut.
Das Land streckt seine Finger ins Meer, oder liegt dort ein schlafender Hund, Schnauze voraus?
Das Land streckt seine Finger ins Meer, oder liegt dort ein schlafender Hund, Schnauze voraus?
Die Botschaft ist klar!
Die Botschaft ist klar!

Mit der Sonne im Rücken - wir wanderten ja gen Westen - konnte ich mich an dem glitzernden Wasser und den irren Felsformationen nicht satt sehen. Meine Fantasie lief auf Hochtouren, und ich sah das Heck eines sinkenden Schiffs, einen Fächer aus Stein, schlafende Riesenhunde im Wasser liegend und so weiter. Ich fragte mich, wie diese Küste eigentlich entstanden ist. Wie und wann also? Natürlich vor langer Zeit. Das Gestein ist unvorstellbare 250 Millionen Jahre alt, und in dieser Zeit hat es einiges mitgemacht. Das Meer arbeitet ja sekündlich daran, Wind, Sturm, Regen tun das Ihrige dazu, und dann kam es immer mal wieder zu massiven Erdbewegungen, die richtig viel Druck ausübten. Bei all dem ist es selbst für einen Felsen schwer, standhaft zu bleiben! In Wales haben Geologen, also die Wissenschaftler, die sich mit der Erdgeschichte beschäftigen, übrigens das älteste Gestein Europas gefunden: 3 Milliarden Jahre!

Siehst du auch ein sinkendes Schiff?
Siehst du auch ein sinkendes Schiff?
Steinwellen und ein Fächer aus Stein.
Steinwellen und ein Fächer aus Stein.

Wir gingen, picknickten, machten Fotos (na klar!) und kamen später als geplant in St. David's an, dem Ort, in dem wohl die wichtigste Kathedrale von Wales versteckt ist. Ja, versteckt! Man konnte nicht immer friedlich an der Küste entlang spazieren, denn im Mittelalter musste man wachsam nach Wikingerschiffen Ausschau halten. Wenn man sie sah, nix wie weg! Die damaligen Bischöffe waren also gut beraten, ihre Kathedrale nicht gut sichtbar für die Pilger auf einem Hügel, sondern gut geschützt in einem Tal zu bauen. Selbst wenn man in dem Städtchen ist, sieht man das kolossale Gebäude noch nicht, sondern erst auf den Stufen einer Treppe steht die Kathedrale völlig vor einem!

Zweimal nach St. Davids zu pilgern war im Mittlalter so viel wert wie einmal nach Rom zu pilgern!
Zweimal nach St. Davids zu pilgern war im Mittlalter so viel wert wie einmal nach Rom zu pilgern!
Ich habe selten eine so freundliche Kathedrale gesehen,
Ich habe selten eine so freundliche Kathedrale gesehen,
Ein bisschen Gold gibt's auch!
Ein bisschen Gold gibt's auch!
Naja, nicht alle Wikinger sind friedlich an St. David vorbeigesegelt.
Naja, nicht alle Wikinger sind friedlich an St. David vorbeigesegelt.

Das man sich damals St. David's als Standort ausgesucht hat, hatte natürlich einen Grund: der Nationalheilige Saint David soll an diesem Ort besonders oft gewesen sein! Und da man ihn sehr veehrt, baute am ein Gotteshaus in Andenken an Gott und David. Wenn ein Mensch im Mittelalter in seinem Leben übrigens zweimal nach St. David pilgerte, galt das so viel wie einmal nach Rom zu pilgern! Das zeigt, wie wichtig die Kathedrale für die Kirche damals war. Wenn du über Saint David mehr wissen möchtest, findest du ein Buch über ihn auf meiner Bücherseite!

Wir haben uns natürlich auch beeindrucken lassen und waren sehr froh, dass wir uns am Morgen auf den (Pilger) Weg gemacht hatten. Und weil der Weg an der Steilküste so schön war, sind wir dort auch wieder zurück gelaufen. Diesmal mit der untergehenden Sonne im Rücken!

und zurück!
und zurück!
Solva im Abendlicht bei Ebbe
Solva im Abendlicht bei Ebbe

 

Auf zur nächsten Station!

Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!