Bevor ich von atemberaubenden Aussichten erzähle, ein wichtiger Sicherheitshinweis: Keep left! Fällt dir auf dem Foto etwas auf? Genau, das Auto fährt auf der linken Straßenseite, und das ist ganz normal in Neuseeland. Für mich nicht, und damit ich nicht aus Versehen auf die rechte Spur fuhr, sagte ich mir immer wieder leise: "Keep left!" "Bleib links!" Aber auch als Fußgänger musst du sehr aufpassen, da die Autos ja von der linken Seite angerauscht kommen. Zum Glück sind die Kiwis entspannte Fahrer! Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann es jetzt losgehen. Nachdem wir unser kleines Auto vom Verleih abgeholt hatten, ging es Richtung Süden ...
...zu unerem ersten türkisfarbenen See los: Lake Tekapo. Die Wolken hingen regenschwer über dem Wasser, aber es strahlte dennoch. Wenn es nicht so kühl gewesen wäre, hätte ich gerne einen Sprung ins Nass gewagt! Aber so blieb ich lieber auf dem Stein sitzen und genoss den Anblick der Umgebung, die sich durch den Wolkenzug immer wieder in ihrer Atmospähre veränderte: düster, freundlich, strahlend, blendend, bedrohlich. Wie eine Theateraufführung. Ich war übrigens nicht die einzige Zuschauerin, denn, wenn es auf dem Foto auch so erscheinen mag, ich war nicht allein am See:
In Neuseeland ist im Februar Spätsommer (auf der anderen Seite der Erdkugel sind eben auch die Jahreszeiten genau umgekehrt) und Touristen aus aller Welt sind auf den zwei Inseln unterwegs. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mehr Touristen als Einheimische auf der Südinsel herumschwirrten, denn in ganz Neuseeland leben nur ungefähr 4,4 Millionen Menschen und mehr als die Hälfte von ihnen auf der Nordinsel. (Zum Vergleich: In der Stadt Berlin leben circa 3,4 Millionen Menschen.) Aber da es viel Platz gibt, ist es zum Glück nicht überfüllt.
Zurück zur Natur. Weil wir von dem Türkis nicht genug kriegen konnten, fuhren wir noch auf einen Berg und blickten auf einen
weiteren See hinab. Da kann einem vor Schönheit doch kurz der Atem wegbleiben, oder?
Die Berge im Hintergrund heißen übrigens die Southern Alps, nicht zu verwechseln mit den nördlichen Alpen in Europa. Der höchste Berg dieser südlichen Alpen ist der Mount Cook mit stolzen 3754 Metern! In der Sprache der Maori, der ersten Einwohner Neuseelands, heißt er Aoraki. Von diesem berühmten Berg zeige ich dir in diesem Eintrag noch ein Bild, bevor es auf nächsten Seite zu Albatrossen, Seelöwen und einem Pinguin geht!
Auf zur nächsten Station!