Heute siehst du Fotos mit viiiiiiiiel Wasser und sattem Regenwald. Willkommen in dem Nationalpark Iguazú! Von dem höchsten Berg der Amerikas, der erdfarben, geröllig und staubig war, fuhr ich ziemlich direkt zu den Wasserfällen mit den größten Wasser-massen in der ganzen weiten Welt! Argen- tinien bietet eben echt extreme Unterschiede!
Los ging die Drei-Tages-Tour in der Stadt Córdoba. Knapp 24 Stunden saß, schlief und aß ich in einem fast leeren Doppel-deckerbus, bevor ich meinen Rucksack in einem etwas müffeligen Hotelzimmer auspacken konnte. Ich war in den Tropen angekommen, und da ist es ja schwül
und feucht. Wenn du auf der Karte schaust, liegt Iguazú in einem lustigen Zipfel Argentiniens, auf der einen Seite grenzt der große Nachbar
Brasilien und auf der anderen Seite das kleine Land Paraguay an. Die Wasserfälle teilen sich Argentinien und Brasilien, und um beide Seiten des Iguazú zu sehen,
musste ich zweimal die Grenze überqueren. Die Stempel in meinem Reisepass belegen das!
Gleich nachmittags fuhr ich das erste Mal zu den fallenden und spritzenden Wassermassen. Phänomenal!
Spürst du die Gischt in deinem Gesicht? Beim Spazieren entlang der Wasserfälle war mein Gesicht dauernass! 275 Wasserfälle stürzen an diesem Ort bis zu 84 Meter in die Tiefe, und dabei gehen pro Sekunde 7000 m³ Wasser über den Rand! Nochmal: 7000 m³ Wasser!!! Wie viele Badewannen könnte man mit dem Wasser wohl in einer Sekunde füllen? Die Menge des Wassers hängt von der Feuchtigkeit beziehungsweise Trockenheit des Jahres ab, und wieviel Wasser der Fluss Iguazú, der die Wasserfälle speist, dementsprechend führt. Es kann also auch passieren, dass weniger Wasser über die Kante fließt! Als ich dort war, war mächtig viel Wasser unterwegs.
Stehst du genau vor einem Wasserfall oder sogar darüber, verstehst du wegen des Brausens dein eigenes Wort nicht mehr. Gehst du etwas weiter weg, wird das Rauschen leiser, und vor dir entfaltet sich ein breites, grün-weißes Panorama, bevor du wieder um eine Ecke gehst und plötzlich vor dem nächsten, tosenden Wasserfall stehst! Es hört nicht auf! Toll!
Meine Ausflüge waren also berauschend, und als ich abends im Bett lag, rauschte es in meinen Ohren weiter! Park Ranger in dem Nationalpark zu sein, müsste cool sein! Dann sähe man die Pracht jeden Tag. Immerhin konnte ich das Wasserspektakel zwei Tage bestaunen - und beim Picknick die pfiffigen Parkbewohner beobachten:
Für Waschbären ist der Nationalpark be- stimmt ein Paradies. Es gibt ja genug Wasser zum Waschen ;), und die vielen Touristen sorgen für reichlich Abfälle, in denen die Bären wühlen können. Auf den Fotos siehst du, dass der Müll sogar sortiert wird, sodass die geschick- ten Vierbeiner gezielt die organische Tonne öffnen können. Logisch, dass dies eigentlich nicht die natürliche Ernährung der Waschbären ist, und die Parkranger sind von ihnen wohl genervt...
Zum Abschluss ein Touri-Foto vom Dreiländereck: Ich war da! ;)