Cañón de Colca

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Von Arequipa aus ging es in die zweittiefste Schlucht der Welt, ihre tieferer Schwester liegt gleich in unmittelbarer Nachbarschaft. Diese Schluchten sind die beachtliche Leistung eines Flusses, der sich über Jahrtausende hinweg immer tiefer durch die Berge „gefressen“ und Geröll und Schlamm weggespült hat.

 

Doch bevor es hinunter ging, hielten wir - ich war mal wieder mit einer kleinen Gruppe unterwegs - noch bei einer weiteren Attraktion: La Cruz del Condor (das Kreuz des Kondors). Hier trifft sich die peruanische Kondor-Szene, aber niemand weiß so genau, warum ausgerechnet an diesem Ort. Hunderte von jungen und ausgewachsenen Kondoren haben in den Felsen ihre Nester und allmorgendlich starten sie eine Flugshow, die sich sehen lassen kann. Die Vögel sind beeindruckend: Das größte bekannte Exemplar hatte eine Flügelspannweite von 3,12 m. Außerdem kann ein männlicher Kondor 15 Kilo auf die Waage bringen und dieses Gewicht bekommt er in der Luft majestätisch zum Gleiten! Jeder Pilot wird neidisch. Da ist kein wildes Flügelschlagen - einfach die Luftströmung richtig einschätzen und schweben. So schön. So erhaben.

Das würde ich auch gerne können!
Das würde ich auch gerne können!

Für uns ging es aber nicht in die Höhe, sondern in die Tiefe der Schlucht: rund 4000 Meter unter dem Meeresspiegel war der tiefste Punkt, den wir erreichten. Der Reisebus lud uns in einem Örtchen am Rande der Schlucht aus und los ging's. Ich hatte gar nicht so viel Lust, mich mit den anderen aus der Gruppe zu unterhalten und ging der Gruppe lieber allein hinterher.

 

Die Steinformationen- und farben faszinierten mich. Wenn die erzählen könnten! Tun sie ja auch, aber um sie zu verstehen, braucht man viel geologisches Wissen, und das habe ich nicht. Staunen kann man zum Glück einfach so. Unten am Fluss angekommen, machten wir Pause und konnten unsere Füße abkühlen. Das war schön frisch.

 

Unsere erste Unterkunft war eine einfache Steinhütte, vor der ein kleines Mädchen ausgiebig mit einem Hund herumtollte. Was für eine Abgeschiedenheit zum Aufwachsen! Unser Guide Sandro erzählte mir aber, dass immer mehr und vor allem junge Leute das Tal verließen, um woanders zu arbeiten. Von der Landwirtschaft konnte man kaum noch leben und die Jugendlichen sehnten sich nach einem modernen Leben.

 

Hier war das meiste noch so, wie vor hundert Jahren. Ich bin immer wieder überrascht, wo und wie Menschen leben: abgelegen in Bergtälern, auf Bergen, einsamen Inseln oder, wie hier, in einer Schlucht. Aber warum auch nicht? Was braucht man zum Leben? Genug zu Essen, Kleidung und Menschen, die einem nah stehen. Dann entsteht automatisch eine Lebenskultur.

Hinab in die Schlucht!
Hinab in die Schlucht!
Waschtag am Fluss
Waschtag am Fluss

Unser Guide Sandro kannte sich im Tal sehr aus und zeigte uns auf dem Weg alle möglichen Pflanzen zum Essen, Bemalen oder Eincremen. Eine Pflanze machte die Lippen wunderbar rot, intensiver als jeder Lippenstift! Nach zwei Tagen machten wir uns an den Aufstieg, puh, der war steil! Aber Schritt für Schritt schafft man ja irgendwie (fast) alles.

 

Oben angekommen trank ich erst einmal einen gekühlten Orangensaft. Auf der Rückfahrt nach Arequipa hielten wir an einer Kirche und ein paar Nippesständen, und ich konnte es mir nicht nehmen, einen folkloristischen Hut zu kaufen. Bis jetzt habe ich ihn noch nie getragen, aber er ziert meinen Schrank und erinnert mich an die Menschen im Colca-Tal!

Diese Hüte sind der Renner in der Gegend!
Diese Hüte sind der Renner in der Gegend!

Ein paar Tage nach meinem Besuch bei den Kondoren machte ich es ihnen das Fliegen dann doch noch nach. Dabei wurde mir aber schrecklin übel - du kannst auf der nächsten Seite davon mehr erfahren

 

Auf zur nächsten Station!

 

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Weiß oder wie?

Strahlendweiß, wollweiß, schneeweiß, mausgrau, hell-, mittel-, dunkelblau, türkis ... selbst in der Antarktis ist nicht alles weiß! In meinem Blog geht's die nächsten Wochen auf diesen Wunderkontinent. Jeden Donnerstag auf's Neue. Du wirst Pinguine sehen, gigantische Eisberge, Seeleoparden und See-Elefanten und immer wieder ein Segelschiff. Denn damit stechen wir ins eisige Meer. Ahoi!